Von den 14 Zentimetern Körperlänge gehören allein neun Zentimeter zum Schwanz – womit natürlich vom auffälligsten Merkmal der Schwanzmeise die Rede ist. Nacken und Rückenmitte sind schwarz befiedert, die Schultern und Flanken zeigen eine rötlichbraune Färbung.
Schwanzmeise ist nicht gleich Schwanzmeise. In Mitteleuropa lebt vorwiegend eine dunkelköpfige Unterart, die aber von West nach
Ost zunehmend von der weißköpfigen, sogenannten Nominatform ersetzt wird. Das durchdringende „zie“ oder „iiez“ der Schwanzmeise ist oft schon von weitem zu hören. Die Partner verständigen sich
darüber hinaus mit einem kurzen, weiches „pit“.
Schwanzmeisen lieben besonders strukturreiche und feuchte Wälder. Dennoch sind sie auch in trockener und gebüschreicher Landschaft anzutreffen, in Obstbaugebieten, Gärten, Parks und Friedhöfen.
Vor allem wer an einem Dorfrand wohnt, wo es noch genügend Gebüsch gibt, wird diesen auffälligen und außergewöhnlichen Singvogel beobachten können. Im Frühling baut die Schwanzmeise aus Moos,
Fasern und Federn wohl eines der weichesten Nester der Vogelwelt, was sie gut versteckt im Geäst verankert.
Der namengebende Schwanz ist nicht etwa zur Zierde da, sondern erfüllt als Balancierhilfe eine wichtige Funktion, während der Vogel geschickt durch das Gezweig turnt. Hier wird nach kleinen Insekten gesucht, Blattläusen, Raupen oder Mücken. Auch kleine Knospen an den äußersten Zweigspitzen werden gerne verspeist. Da Schwanzmeisen auch den Winter hier verbringen, kann man ihnen mit einem Kleie-Fettgemisch die Nahrungssuche erleichtern.